GESCHICHTE DER ANDEN – DAS KONFLIKTREICHE ERBE

SEMINARE

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Die Andenvölker wurden durch die gezielte Verfälschung der inkaischen Geschichte und die massive Zensur der Kolonialmacht nicht nur ihrer geschichtlichen Wurzel beraubt, sondern auch der Akzeptanz ihrer Philosophie. So sehen sich viele Indigenas zwar als Nachkommen der Inkas, wissen aber praktisch fast nichts mehr über ihre Vorfahren, die Vermächtnisse der Inkas kann man sich kaum mehr erklären, und ihre Religion hat keinen Namen. Im gesamten Andenraum leidet man unter einer Geschichte ohne Geschichtlichkeit.

In unseren Geschichtseminarien geht es um das Verbinden der Vergangenheit mit der heutigen Zeit, ums Spiegeln und Reflektieren, um zu verstehen, dass die Geschichte nichts Vergängliches ist, sondern ein fester Bestandteil der Gegenwart.

Die Vergangenheit hier und jetzt – Themenauswahl:

Mythos und Geschichte der Inkas

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Die Mythologie der Vorsonnenzeit und der Geschwister Ayar, Pakarinas – Ursprungshöhlen und – seen, Geburt einer Dynastie. Cusco, der Nabel der Welt, und Quito, das Zentrum der Welt, Pachakuti und Inkari – Umwälzung, Wiederkehr und Neuanfang im Zyklus der Zeit.

Expansion der Inkas – Die Dynastie und ihre Heiligtümer

Das System der Seques, Heilige Orte und Ahnenkult; Die Kaste der Inkas und die Gründung der Panakas / Ayllus – Expansion durch Verwandschaft; Herrschaft über Raum und Zeit.

Die Eroberung im neuen Licht – Gift, Gold und Lügen

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Der Brief des Ritters Francisco de Chavez über die Vergiftung der Inkas in Cajamarca, Blas Valeras Manuskripte über die Lüge Pizarros, und die Chroniken unter der Zensur Pizarros und der katholischen Kirche.

Rituelle Schlachten – Die ganz andere „Kriegserklärung“

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Darstellungen von Menschenopfer in der prekolumbinen Kunst – eine ganz andere Sichtweise über den Tod. Rituelle Schlachten heute: Tupay in Chiaraje – Tod und Fruchtbarkeit im Hochland, Tinku – Kriegstanz und Liebeserklärung.

Sonnenkult und Goldrausch – Die Tabuisierung
der indigenen Religion damals und heute

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Zerstörung und Plünderung der Tempelanlagen unter der Christianisierung; die jesuitischen Valerianer und ihre Vision von Paititi; Katholische Zwangseinschulung des indigenen Adels; Tupaq Amarus Kampf um die Restaurierung der inkaischen Ideologie, die Zerschlagung seines Aufstandes und der darauffolgende Bann über inkaische Tracht, Religion und Identität; die heutige Tabuisierung der andinen Religion im Schul- und Politiksystem Perus.

Tanz der Geschichte
Der festliche Umgang der Peruaner mit ihrer Vergangenheit

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Die rund 20 Tanzformationen der feierlichen Prozessionen der Mamachas (Virgenes) und ihre spezifischen geschichtliche oder mythologische Verbindungen. Der Tanz der Khapaj Chunchus thematisiert die Inkas und die Dominanz der spanischen Krone, Choreografie und Symbolik dieses Tanzes, seine Rolle während der Feierlichkeiten und seine Beziehung zu Qollurriti (der wichtigste Pilgerort im Raum Cusco).